Betten und Geschenke

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Erfurt. Die Hütergasse 13 ist eine gute Adresse: Seit drei Jahren sorgen die Mieter und Eigentümer dieses Hauses in der Vorweihnachtszeit für Hilfe. Das hatten die sieben Familien einschließlich des Cafés “Füchsen” zwar nicht geplant, “aber die Idee kam recht schnell auf”, erinnert sich Lieselotte Keil. Die Mieter und Eigentümer zogen in die neuen Wohnungen ein. Und sie brachten jede Menge alten Krempel mit. Der war keinesfalls zum Wegwerfen geeignet. Aber benötigt wurde er auch nich mehr. Was folgte, war der erste Flohmarkt.

Nun ist bereits der dritte Adventsflohmarkt vorbei. Diesmal haben die Organisatoren aus der Hütergasse bereits im Oktober mit der Vorbereitung begonnen. Wieder mit dabei ist auch Thomas Schindler, der Café-Wirt vom “Füchsen”. Wer wollte konnte gut Erhaltenes in die Hütergasse bringen. Auch die Familien schauten wieder nach, was sie entbehren können. Was an Angeboten zusammenkam, ist tatsächlich unglaublich: Auf vier Etagen wurden von Büchern über Haushalt und Spielwaren bis zur Kleidung Dinge angeboten, die gefragt sind: im Parterre Bücher und Haushalt, die erste Etae war dem Spielzeug vorbehalten, in der zwaiten gab es Kleidung und ganz oben Computer und Ähnliches. 3.500 Euro zählten die Organisatoren am Ende des Tages. 2.500 Euro erhielt das Christliche Hospiz “Sankt Martin” für zwei Betten für Familienangehörige. “Darüber sind wir sehr froh, denn ohne Spenden wäre sowas außerordentlich schwierig für das Hospiz”, so Geshcäftsführer Sebastian Wehlisch. Genau deshalb hatten auch Mitarbeiter des Hospizes beim Verkauf der tausend kleinen Dine geholfen. Zudem war Hospizleiterin Gabriele Gnodtke zu Besuch, um über die Notwendigkeit des Hospizes zu sprechen. “Ich habe selbst eine gute Freundin im Hospiz begleitet und weiß, wie wichtig diese Arbeit ist”, sagte Susann Warnhoff, die in einem Seniorenpflegeheim arbeitet.

Im vorigen Jahr hatten die Familien der Hütergasse 13 vor allem obdachlose Kinder unterstützt. Das wollten sie auch diesmal tun und übergaben für die Mädchen und Jungen einen Scheck über 1.000 Euro. Davon werden kleine Weihnachtsgeschenke gekauft.

TLZ, 19.12.2011