Erfurts erstes Hospiz wird eingeweiht

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Würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt

Am kommenden Mittwoch, den 23. Februar 2011, wird das erste stationäre Hospiz der Landeshauptstadt Erfurt eingeweiht. Die Feier zur Eröffnung der neuen Einrichtung beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst unter Leitung von Bischöfin Ilse Junkermann und Bischof Dr. Joachim Wanke in der St.-Nikolauskirche in Erfurt-Melchendorf. Anschließend wird die Einweihung vor über 200 geladenen Gästen mit der Segnung  des neuen christlichen Hospiz „St. Martin“ fortgesetzt. Neben den Bischöfen werden auch die Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Marion Walsmann, der Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Andreas Bausewein, der Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller sowie der Landeskirchenrat Eberhard Grüneberg anwesend sein.

Das Christliche Hospiz „St. Martin“ öffnet im März seine Türen für sterbenskranke Menschen, um ihnen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen. In diesem Ziel spiegelt sich auch der Leitsatz des Hospizes wider – Sterben ist Leben – Leben vor dem Tod. Mit der Eröffnung des ersten stationären Hospizes in Erfurt wird in Ergänzung zum bereits bestehenden ambulanten Hospizdienst des Malteser Hilfsdienst e.V. ein Versorgungsangebot geschaffen, welches es möglich macht,  auch solche sterbenskranke Menschen zu begleiten, bei denen eine ambulante Betreuung nicht möglich ist. Beide Einrichtungen, der ambulante und der stationäre Dienst,  werden hierbei eng zusammenarbeiten.

Mit der Einweihung wird ein weiter Weg beendet, der schon lange vor der Grundsteinlegung am 23.10.2009 zum Bau des Hospizes „St. Martin“ begann. Für die neue Einrichtung  wurde am  Erfurter Buchenberg, unmittelbar neben dem Katholischen Krankenhaus, eine ehemalige Berufsschule mit Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse der Hospizbewohner umgebaut. Insgesamt konnten hier zehn Einzelzimmer sowie zwei Angehörigenzimmer eingerichtet werden. Zur Betreuung der Bewohner stehen  Pflegefachkräfte, Seelsorger, Hausdamen sowie ehrenamtliche Mitarbeiter bereit. Angestoßen wurde das Projekt von der Katholischen Hospitalvereinigung Thüringen gGmbH, der Sophien- und Hufeland-Klinikum gGmbH, dem Malteser Hilfsdienst Erfurt e.V. und der Evangelischen Stadtmission und Gemeindedienste Erfurt gGmbH, die als Gesellschafter der Christlichen Hospiz St. Martin gGmbH einer immer größer werdenden Nachfrage nach derartigen Einrichtungen im Freistaat Thüringen entsprechen. Mit dem Christlichen Hospiz St. Martin in Erfurt bestehen in Thüringen nun insgesamt fünf stationäre Hospize (Bad Berka, Eisenach, Meiningen und Neustadt/Südharz), weitere werden in Altenburg und in Eisenberg folgen. Hinzu kommen verschiedene Palliativstationen, die teilweise die Aufgaben stationärer Hospize übernehmen.